ebh: In den Kultusministerien müssten alle Alarmglocken läuten!

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Das „Deutsche Schulbarometer Spezial“ hat in einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Lehrkräften zur Situation der Schulen in Zeiten von Corona vom 20. Dezember 2020 festgestellt:

1. Die digitale Ausstattung hat sich kaum verbessert. Einzig die Kommunikation über Lern- und Arbeitsplattformen wurde erheblich ausgebaut.

2. Dennoch haben Lehrkräfte individuell gerade beim Einsatz digitaler Formate und Tools viel Neues gelernt, was sie auch in Zukunft im Präsenzunterricht anwenden möchten.

3. Schon jetzt stellen knapp 40 Prozent der Lehrkräfte messbare Lernrückstände bei mehr als der Hälfte ihrer Schülerinnen und Schüler fest.

Diese Befragung baut auf einer ersten Erhebung vom April 2020 auf. (Nachzulesen im Internet: http://www.deutsches-schulportal.de)

Dazu meint Klaus Wilmes-Groebel, Vorsitzender des elternbund hessen: „Wenn mehr als die Hälfte der Schüler*innen messbare Rückstände aufweisen, müssten in den Kultusministerien alle Alarmglocken läuten. Wiederum wird bestätigt, dass Corona die bereits existierende, gravierende Ungleichheit von Bildungschancen in deutschen Schulen erheblich verstärkt.“

Wann werden die Kultusminister*innen endlich Maßnahmen beschließen, die der elternbund seit Monaten fordert, z. B.:

  • individuelle Förderpläne für alle Kinder statt Zeugnisse zum Schulhalbjahr,
  • mehr Personal für die Schulen um die Schüler*innen zu unterstützen und die
  • Lehrkräfte zu entlasten,
  • ernsthafte Überlegungen, wie Anschlussprüfungen zu vergleichbaren Ergebnissen
  • führen können.

„Eltern, Lehrerverbände und die Schülervertretungen haben viele gute Vorschläge gemacht.Wann wird endlich gehandelt? Das Prinzip Hoffnung hilft unseren Kindern und Jugendlichen schon längst nicht mehr!“ so Klaus Wilmes-Groebel.